IFC für den Infrastrukturbereich

In der zunehmenden Digitalisierung der Bauprozesse spielt die Entwicklung offener, neutraler Datenaustauschformate eine zentrale Rolle. Speziell wird an Erweiterungen des IFC-Formats für Infrastrukturbauwerke gearbeitet.

 

Mit dem Stufenplan „Digitales Planen und Bauen“, dem Masterplan „Bauen 4.0“ sowie der „5-Punkte-Strategie“ für die Bahn des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) werden digitales Planen und Bauen im Infrastrukturbereich ab 2020 verpflichtend bei Projekten der öffentlichen Hand. Damit verbunden ist die Erprobung der kollaborativen Arbeitsweise mit der Building Information Modeling (BIM) Methode in verschiedenen Ausprägungen mit geeigneten Pilotprojekten im Verkehrswegebau (Straße, Wasser, Schiene) über die gesamte Wertschöpfungskette des Planens, Bauens und Betreibens. Die durchgängige Anwendung von BIM führt verstärkt zur Erstellung, zum Austausch und zur Weiterverarbeitung von digitalen Daten der Bauwerke. Für die diskriminierungsfreie, marktneutrale Ausschreibung von Leistungen wird der Einsatz von offenen, neutralen Datenformaten eingefordert. Ein zentrales offenes, neutrales Datenaustauschformat im Bauwesen stellen die Industry Foundation Classes (IFC) dar, das seine Wurzeln im Hochbau hat und sich dort am Markt bereits etabliert hat.

Die Modellierung von Infrastrukturbauwerken stellt spezielle Anforderungen an IFC, die von dem aktuellen IFC-Schema größtenteils, allerdings verbunden mit z.T. erheblichen Abstimmungsaufwand zwischen den Projektbeteiligten, erfüllt werden können. Für den komfortableren Einsatz und um die umfassende Verwendbarkeit des internationalen Standards IFC auch im Infrastrukturbereich zu gewährleisten, wird der Objektkatalog gegenwärtig mit Förderung des BMVI erweitert. In einem ersten Schritt wurde das IFC-Schema im Rahmen des IFC-Alignment-Projekts um Trassierungsobjekte erweitert. IFC-Alignment bildet die Basis für die anschließenden IFC-Erweiterungsprojekte. Es hat bereits den Status eines offiziellen bSI-Standards erhalten.

Auszug aus dem Stufenplan Digitales Planen und Bauen

Erweiterung des IFC-Standards

Die Erweiterung eines IFC-Schemas bzw. das Setzen eines IFC-Standards durchläuft in der Regel folgende Prozesskette:

Um herstellerneutrale nicht-proprietären Datenformate zu gewährleisten (Chancengleichheit im Wettbewerb), werden die oftmals aus nationalen Initiativen entstehenden Vorschläge für IFC-Standards zunächst auf Anwendbarkeit und vor allem auf Funktionalität in Zusammenhang mit den bereits vorhandenen Datenstrukturen überprüft. Da die IFC-Standards von buildingSmart dem ISO-Standard entsprechen sollen, ist ein international besetzter Expertenrat für die Bewertung der Entwicklung der Formate zuständig. Den mit der Weiterentwicklung des Formats Beauftragten obliegt die Kommunikation von Zwischenergebnissen und sie Umsetzung eventueller Optimierungsvorschläge des Expertenrats. Sind diese Korrekturen umgesetzt, kann die Formaterweiterung durch das CEN/TC 442 BIM-Komitee zu einem ISO-Standard erklärt und in europäische sowie DIN-Normen übertragen werden.

 

Laufende Projekte

Folgende Projekte werden aktuell unterstützt:

Diese Projekte weisen unterschiedliche Entwicklungsfortschritte auf.

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IFC4.3 Expert Panel – Joint Presentation from the Infrastructure and Railway Rooms

Der buildingSMART International Frühjahrs-Summit findet in diesem Jahr vom 28.03. – 01.04.2022 digital statt. Über aktuelle Entwicklungen aus den Räumen zur Infrastruktur und Schiene wird im Rahmen eines Expert-Panels am 30.03.2022 in englischer Sprache berichtet. Die Teilnahme an diesem Expert-Panel ist kostenfrei. Eine Anmeldung hierzu ist vorab notwendig. Zusätzlich wird das Panel auch die aktuellen Entwicklungen zu MVD (Model View Definition) thematisieren und über den Prozess IFC4.3 in einen ISO-Standard zu überführen.

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Das IFC-Rail-Projekt geht in die 2. Phase

Der Fokus der 2. Phase ist IFC 4.3 als Standard erfolgreich zu testen und als den finalen Standard einzuführen. Die Tests basieren auf verschiedenen Hauptanwendungsfällen in Form von Handlungssträngen mit dem Fokus auf die Infrastruktur, insbesondere den Schienenbau. Nach den erfolgreichen Tests wird IFC 4.3 an die ISO zur Publizierung weitergereicht.

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Begleitung der Entwicklung IFC Road / IFC Rail: Abschlussworkshop

Der Abschlussworkshop für IFC Road sowie IFC Rail findet am Dienstag, dem 10. März 2020 um 10:30 Uhr in der Technischen Universität München statt.

Klicken Sie auf „weiterlesen“, um die Agenda, Anfahrt sowie weitere wichtige Informationen zu erfahren.

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IFC Tunnel Survey: Requirement analysis

Im Rahmen des IFC Tunnel Expert Panel am 11. November 2019 wurden während des Webinars 92 Fragen durch die Teilnehmer gestellt.

Experten im Bereich des Tunnelbaus werden bis zum 21. Dezember 2019 16. Januar 2020 angehalten, Ihr Feedback im Zuge einer Umfrage abzugeben, um einen internationalen Konsens während des bSI Standardisierungsprozesses zu gewährleisten.

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planen-bauen 4.0 – Gesellschaft zur Digitalisierung des Planens, 
Bauens und Betreibens mbH

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